Mitten im Winter
Es rieseln weisse Sternchen aus dem Wolkendache,
Kristallne Säulen hängen eisgedrechselt überm Bache,
Die Gräser alle beugte tief der Reif,
Nur Schierlingsdolden stehen hoch und steif,
Sie gleichen silberziselierten Kronen;
Die Krähen, die am Weidensumpfe wohnen,
Die streichen schwarze Schatten übers Feld;
Dem Alten, der am Vahrand Weiden fällt,
gefor sogar der Bart, als hinge er voll Seife.
Doch munter steigt der Rauch aus seiner Pfeife;
Des Himmels holdeste Gebärden,
Ein Gimpelpärchen huscht von Strauch zu Strauch.
Bald schimmert hier, bald dort ein roter Bauch.
Das ganze Land verhüllt die weisse Decke;
Stechpalmenbüschel quellen aus der Hecke
Und Beeren leuchten pûrpurrot wie Mohn,
Der ganzen weissen Pracht zu Spott und Hohn.