Maientanz
Dass auf diese fahlen Hänge
über Nacht das Festgepränge
fliegen würde, hast du wohl gewusst,
Jedoch das Herz lag lange
frosterstarrt und bange
wie ein schwerer Stein in deiner Brust.
Klingt aus allen Zweigen
Flötenspiel und Geigen ,
Frühlingslust und Maienseligkeit,
wiegen sich die Herzen
zu Oktav und Terzen
macht sich auch dein Herz zum Tanz bereit.
Weissdorn, Kirsche, Birne
streifen deine Stirne,
an der Hecke dort der wilde Schleh,
winden sich beim Tanze
dir zu lichtem Kranze,
streuen auf den grauen Scheitel Blütenschnee.
Anders wars in frühen Tagen,
anders ging der Pulse Schlagen
aber immer, immer wieder ist ein Mai,
leiht der Seele Flügel,
bis ein Stein am Hügel
deinen Fahrtgenossen sagt: Nun ists vorbei!