Knabentraum
Ich bin Fürst und hab kein Königreich,
Prinzessin Tausendschön im goldnen Haar;
Es leichten deine Augen sonnengleich,
Zwei Rosenblätter sind dein Lippenpaar.
Dein Körper, zart von Faltenwurf umspielt,
Muss voller, kaum erahnter Wunder sein;
Was ists, das mir durch alle Adern quillt
Wie Rusch von Nachbar Dieters rotem Wein?
Dass du nicht lebst und gar nicht wirklich bist,
Ich weiss es wohl, du bist ja nur ein Traum,
Der mir die Stunde süsst und wenn es Morgen ist,
Lacht mich der Kuckuck aus im Blütenbaum.