Hohes Venn
Karges Land und meilenweit kein Dorf,
Herbe Düfte über braunem Torf,
Nebelschwaden brodeln aus dem Sumpf,
Hie und da ein alter Weidenstumpf,
Kiefern breitbehäbig hingeschmiegt,
Schlanke Birken, leicht im Wind gewiegt,
Fichtenwald in sattem Dunkelgrün,
Krähenschwärme, die vorüber ziehn;
Schweren Fluges streichen sie ins Land
Und versinken in die Wolkenwand -
Land, dem Himmel nahe zugesellt,
Den der Herrgott gross darüberhält.
Mancher mag wohl stumpf vorübergehn,
Hier muss jeder vor sich selbst bestehn;
Dem jedoch die Seele ungestillt,
Sehnsucht aus geheimer Tiefe quillt,
Solchem raunts mit warmer Stimme zu:
"Bleib doch, du mein Geselle du?"