Poetin    Maria    Schiffner

Zeitkritisches




 
Der Fuchs


Eines Morgens ging der Förster durch den Wald, um nach den Holzfäller, die an einem Hange arbeiteten, zu sehen.

Da huschte ihm etwas über den Weg. Ein Fuchs, dachte er und wunderte sich, dass er ihn einmal zu sehen bekam, sonst sind die doch so scheu. Er blieb ganz ruhig stehen: Da kam der Fuchs näher heran und der Förster sah, dass das Tier ganz schrecklich mager war und noch was sah, aus dem Maul hingen lauter Fäden.

Plötzlich blieb das Tier stehen, buddelte eifrig in der Erde und hatte bald eine Maus vor sich liegen. Die nahm es ins Maul und lief weiter. Der Förster folgte ihm bis zu einem Steinwall, hinter dem der Fuchs verschwand. Dort erschienen plötzlich vier oder fünf junge Füchslein, die herangesaust kamen und sich auf die so schrecklich magere Mutter stürzten. Und jetzt entdeckte er auch, was das für Fäden gewesen waren, die sie im Maul gehabt hatte, nämlich lauter Mäuseschwänze. Die Mäuse spuckte sie den Jungen hin, die sie sofort verschlangen und unter grosser Balgerei noch mehr forderten.

Da hörte er die Füchsin sagen: "Was denkt ihr euch denn? Alle Tage kann ich keine Hühner vom Bauern holen, gestern hat er mit seinem Knüppel nach mir geschlagen. Ihr seid ja jetzt schon gross genugm euch selbst etwas zu suchen, wenn ihr nicht satt werdet."

"Das arme Tier kommt selbst überhaupt nicht mehr zum Fressen, deshalb ist es auch so mager," dachte der Förster. "Da wurd den Füchsen nachgesagt, dass sie so schädlich sind, dabei fressen sie so viele Mäuse."

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