Frühling
Ein schmaler Weg - ich geh ihn oft im Traum -
Schwarzbrauner Wiesenrand am Wassersaum,
Ein Steg aus altersgrauen Kieferplanken,
Die unterm Tritte hin und widerschanken,
Hell glitzt die Sonne hinterm Wipfelrand,
Streut kleine, blanke Taler übers Land;
Das Wasser glitzert wie Demantgeschmeide,
Voll rosiggrauer Perlen seht die Weide,
Des Wurzelstockes dunklen Knorrenfuss
Umspielt mit leichtem Wellenschlaf der Fuss;
Zwei Birken winken her mit grünen Schleiern,
Geputzten Mädchen gleich, die Feste feiern;
Aus Haselkätzchen rieselt goldner Staub
Buschwindröschen äugeln aus dem Laub;
Bachstelzen wippen eifrig auf und nieder,
Gemächlich summseln Bienen leise Lieder - -
Da stockt mein Fuss - am Wege setht ein Kind -
Mit Augen, die - ach - meine Augen sind.