Es stieg ein Toter . . .
Es stieg ein Toter aus dem Grab
Und setzt sich auf sein Mal;
Am Himmel schien der Vollmond fahl,
Da nahm er seinen Stab
Und wandere durchs alte Tor
Zu sehn nach seinem Haus.
Das Dorf kam ihm so anders vor
Und sah so seltsam aus.
Verfallen war der Gartensaum,
Die Fensterhöhlen leer
Und Balken lagen kreuz und quer,
Verwildert Strauch und Baum.
Da ward ihm Angst, er wollte schrein,
Doch gab es keinen Laut;
Was kann mit meinem Hause sein,
Das ich mir einst gebaut?
Vor kurzem war mein Enkel dort
Und wiegt sein kleines Kind.
Wer sagt mir, wo die Meinen sind?
Sind alle, alle fort?
Tat hier ein Satansspuk sein Werk,
Derweil ich draussen schlief?
Da sah er auf des Wegs Gemerk,
Es hing am Pfahle schief.
Er las und las ein fremdes Wort,
Erschrak und wand sich um;
Das ganze Dorf lag tot und stumm.
Es waren alle fort.
Zurück ins Grab, zwei Meter tief
In Ruh und Sicherheit!
Wohl mir, dass ich schon lange schlief
Vor dieser irren Zeit